Am Freitag, den 22. September 2017, lud die neuapostolische Kirchengemeinde Maulbronn Nachbarn und Öffentlichkeit in die neuerbaute und einen Monat zuvor geweihte Kirche.
Zu Beginn stellte der Leiter des Apostelbereichs Karlsruhe, Apostel Herbert Bansbach, das Kreuz als das alle Christen verbindende Symbol in den Mittelpunkt. Dabei interpretierte er den senkrechten Balken als die Verbindung des sündigen Menschen zu Gott und den waagrechten Balken als die Verbindung der Christen untereinander nach dem Gesetz des Sohnes Gottes: „Liebe deinen Nächsten!“ Danach eröffnete der Apostel den Festakt mit einem Gebet.
Der Bürgermeister der Stadt Maulbronn, Andreas Felchle, verwies auf die Seltenheit eines Kirchenneubaus und die Inbetriebstellung einer neuen Orgel in der Geschichte einer Kommune. Unter dem Grundsatz „Soli Deo gloria – dem alleinigen Gott die Ehre“ wünschte er der Gemeinde Glück beim interkommunalen Zusammenwachsen, denn bekanntlich bilden die ehemaligen Gemeinde Knittlingen und Maulbronn jetzt eine Gemeinde.
Die drei Geistlichen, Pfarrer Ernst-Dietrich Egerer der evangelischen Kirchengemeinde Maulbronn, Pater Tadeusz Mazur SCJ der katholischen Kirchengemeinde Maulbronn und Pfarrer Hans Veit der evangelischen Kirchengemeinde Knittlingen, richteten ihre Grußworte mit viel Herz und auch Humor an die Gemeinde. Dabei kam in den Ausführungen zum Tempelweihegebet Salomos, zu einem katholischen Kirchenlied und der persönlichen Freundschaft deutlich die christliche Gemeinsamkeit zum Ausdruck.
Als Vertreter der türkisch-islamischen Gemeinde überbrachte Yonuz Altintas herzliche Glückwünsche und überreichte einen Blumenstrauß.
Diplomingenieur Martin Dürr als geschäftsführender Partner der Architekten baurmann.dürr erinnerte an den Ausgangspunkt der Überlegungen, den Weg vom Parkplatz über den Kirchenvorplatz in den Kirchenraum schneckenförmig anzulegen, um auf dem Weg den Alltag hinter sich lassen zu können. Er freute sich, dass es gelungen ist, mit natürlichen, hellen Materialien im Zusammenspiel mit Licht die gewünschte Atmosphäre zu schaffen.
Dr. Valerie Schnitzer, Orgelsachverständige der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, beschrieb im Werdegang der neuen Pfeifenorgel, dass ursprünglich geplant war, in Bammental und Maulbronn zwei gleiche Orgeln einzubauen. Im Laufe der Zeit sind daraus jedoch verschiedene Orgeln entstanden. Als individuelle Merkmale für die Maulbronner Orgel nannte sie 2 Manuale, 11 spielbare Register mit insgesamt 872 Pfeifen. Abschließend demonstrierte sie das komplette Klangspektrum der Orgel von tief bis hoch und von leise bis laut. Auch das gemeinsam gesungene Lied „Großer Gott, wir loben dich“ wurde von der Orgel begleitet.
Der Festakt wurde vom Leiter der neuapostolischen Kirchengemeinde Maulbronn, Hirte Hartmut Schöpp, moderiert und vom Gemeindeorchester und Kinderchor musikalisch umrahmt.
Nach dem Schlussgebet des Apostels wurden alle Anwesenden zu einem Imbiss eingeladen.