Am 22. 07. 2020 führte Apostel Martin Rheinberger, seit 28. Juni 2020 Leiter des neuapostolischen Kirchenbezirks Karlsruhe, in der Gemeinde Weingarten einen Präsenzgottesdienst mit der Feier des Heiligen Abendmahls durch. In seiner Begleitung befand sich Bezirksältester Heinz Metz, Leiter des neuapostolischen Kirchenbezirks Bretten/Bruchsal und Evangelist Gerhard Schmitt, Vorsteher der Kirchengemeinde Weingarten. Anwesend waren etwa 30 Gemeindemitglieder, die sich Tage zuvor namentlich hatten anmelden müssen. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch Orgel- und Geigenspiel, sowie von einem Angklung.
Der Predigtvortrag des Apostels basierte auf dem Bibelwort: “Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue?“ (Psalm 42,3)
Angklung und Geigenspiel leiteten den Predigtvortrag mit dem Lied „Großer Gott, wir loben dich…“ (Gesangbuch Nr. 255) ein, auf dessen Text der Apostel dann Bezug nahm. Er hob hervor, dass auch gläubige Menschen nicht immer aus ganzem Herzen „Großer Gott, wir loben dich…“ singen könnten, weil Sorge und Leid die Seele belasteten. Auch in den Psalmen wechselten sich Lob- und Dankgesänge mit Klageliedern ab, aber am Ende setze sich Gott immer gegen das Böse durch.
Auf das vorgelesene Textwort zurückgreifend führte der Apostel aus, dass besonders in Zeiten der Bedrängnis die Seele nach Gott und seinem Wort dürste. Wer aber Gottes Wort aufnehme, dessen Durst dann gestillt werde. Es gebe auch Zeiten, da glaube man von Gott vergessen worden zu sein Da helfe immer ein tiefgehendes Gebet. In manchen Situationen sei es auch wichtig, seinen Standort zu hinterfragen: „Woher komme ich? Wozu bin ich hier? Wohin geht mein Weg?“ Die Glaubenserkenntnis gibt die Antwort: „Vom Vater komme ich und zurück zum Vater gehe ich. Jetzt bin ich hier, um meinen Auftrag zu erfüllen.“ Dies möge doch der neuapostolische Christ in den unterschiedlichsten Verhältnissen immer wieder erkennen.
Aufgabe des neuapostolischen Christen sei es, zu lieben und zu vergeben. Oft seien es die kleinen Dinge, die man nicht vergeben könne, so der Apostel und beschrieb das Gleichnis mit dem Schalksknecht (Matthäus 18, 21-35). Manchmal schiebe der Mensch für sein Fehlverhalten auch Gott die Schuld zu. Ein Beispiel dafür ist Adam, der Gott vorgehalten hat, ihm Eva als Frau gegeben zu haben. (1. Mose 3,12) Die Liebe Gottes jedoch zeigt den Menschen, wie sie Gnade empfangen können: Gutes tun und das Böse meiden, vor allem sich ganz für Gott und sein Werk entscheiden. Da die Kirche ein Werk des Heiligen Geistes ist, kann sie niemand zerstören.
In seinem Predigtbeitrag ging der Bezirksälteste auf das Eingangsgebet des Apostels ein, der Gott um ein geistgewirktes Wort bat, weil er keine fromme Predigt halten wollte. Der Älteste betonte dann, dass das geistgewirkte Wort universelle Kräfte habe. Durch die Leitung des Heiligen Geistes erfüllten die Apostel ihren Auftrag auf Erden mit der Zusage Jesus: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28,20)
GG/GS