Am 14. März 2021 feierten die Gemeinden des Kirchenbezirks Bretten/Bruchsal einen gemeinsamen Gottesdienst, den Bezirksapostel Michael Ehrich, Kirchenpräsident der neuapostolischen Kirche Süddeutschlands, in der Kirche in Karlsruhe-Mitte durchführte. Aufgrund der aktuell geltenden Einschränkungen, konnten leider nicht Viele den Gottesdienst vor Ort erleben. Um dennoch Allen die Teilnahme zu ermöglichen, wurde der Gottesdienst daher per Livestream in mehrere Kirchen übertragen und war außerdem daheim zu empfangen. Das Bibelwort, das als Grundlage des Gottesdienstes vorgelesen wurde, steht im Johannes-Evangelium 6,27: "Müht euch nicht um Speise, die vergänglich ist, sondern um Speise, die da bleibt zum ewigen Leben. Dies wird euch der Menschensohn geben; denn auf ihm ist das Siegel Gottes des Vaters."
Zu Beginn der Predigt ging Bezirksapostel Ehrich auf das durch die Orgel vorgetragene Eingangslied "Glaube leitet uns durch's Leben" (neuapostolisches Gesangbuch Nr. 213) ein, das leider nur lesend mitverfolgt werden konnte. In der dritten Strophe heißt es: "Hoffnung gibt uns Mut zum Wandern, ist die Zukunft auch verhüllt." Darauf Bezug nehmend sagte er, dass die Meisten unter uns vor einem Jahr wohl keine Ahnung hatten, wie die Pandemie in das persönliche Leben eingreifen, wie sich der Alltag und das kirchliche Leben verändern würde. Doch die Hoffnung möge uns Mut geben zum Wandern, gingen wir doch auf die Wiederkunft Jesu zu. Des Weiteren dürften wir die Kraft aus Jesu Verheißung ziehen, der sagte, dass er bei uns sei, alle Tage, bis ans Ende der Welt.
Im Fortgang erläuterte Michael Ehrich den Hintergrund des Bibelworts, das eindrückliche und sensationelle Speisungswunder, das Jesu tat. Mit diesem Wunder verbanden die Menschen, die das miterlebten, viel. Ein solch mächtiger Prophet könne doch dafür sorgen, dass immer Nahrung vorhanden sei und dass er sich als König auch für die anderen irdischen Belange einsetzte. Jesu Antwort war eindeutig und findet sich im Vers 26: "[...] Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid." Jesus wies die damaligen Zuhörer darauf hin, dass es nicht um das natürliche Brot, sondern um ihn, das Brot des Himmels, gehe. Man müsse ihn (Jesus) annehmen, nur in ihm findet sich Heil. Jesus bezeugte umissverständlich von sich: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich." Bezirksapostel Ehrich verdeutlichte, dass es sich dabei um eines der zentralen Motive des christlichen Glaubens handele. Man müsse ihn (Jesus) annehmen, ihm nachfolgen und seine Werke tun. Dazu zähle auch die Feier des Heiligen Abendmahls, die Aufnahme der Gesandten des Herrn und die konkrete Nachfrage nach dem Wort Gottes.
Darauf aufbauend ermahnte Bezirksapostel Ehrich, dass wir keine Sonntagschristen sein sollten, sondern sich das Wesen Jesu in unserem Leben widerspiegeln möge. Dazu zählte auch die Einhaltung der 10 Gebote, die im Liebesgebot zu Gott und dem Nächsten ihre Verdichtung finden. Des Weitern sei die Annahme Jesu auch mit Opfer verbunden. Machmal mit dem Zurückstellen eigener Interessen, manchmal mit der Aufgabe von Bequemlichkeiten. Doch in der Nachfolge Jesu könne man sein (Jesu) Nahesein erleben - "Ich bin bei euch alle Tage" - und die Kraft des Reiches Gottes erfahren. Hinblickend auf die Feier des Heiligen Abendmahls erklang dann die Aufforderung, seine Haltung immer wieder zu überprüfen und, falls nötig, zu ändern; eine Notwendigkeit, um in das Wesen Jesu hineinzuwachsen.
Zum Abschluss seiner Predigt ging Bezirksapostel Ehrich auf die Überlieferung der Erweckung des Lazarus und die Frage ein, die Jesus in diesem Zusammenhang Martha stellte: "Glaubst du das?" Diese Frage, bezogen darauf, dass Jesus die Auferstehung sei, stelle sich auch uns immer wieder. An dieser Frage komme Niemand vorüber und die Antwort könne man nur Gott geben.
Danach wurde der Gemeindevorsteher aus Weingarten, Gerhard Schmitt, zu einem Predigtbeitrag an den Altar gerufen. Er unterstrich, dass der Auftrag in Jesu Wesen hineinzuwachsen nichts mit Amts- oder Funktionsaufträgen in der Kirche zu tun habe. Das gelte uneingeschränkt Allen. Wir sollten auch die Gottesdienste immer als Angebot zur Aufnahme der Speise Jesu verstehen. Zum Abschluss seines Beitrags las er, seine Gedanken zusammenfassend, nochmals die Eingangszeilen der vierten Strophe des Eingangslieds: "Glaubet, liebet, hoffet, folget, wie euch Jesus selbst es lehrt."
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls in der Gemeinde und der anschließenden Feier des Heiligen Abendmahls für die Verstorbenen, versetzte Bezirksapostel Ehrich einen der beiden stellvertretenden Bezirksvorsteher, Bezirksevangelist Eberhard Hirsch, und den Gemeindevorsteher Weingartens, Gemeindeevangelist Gerhard Schmitt, nach jeweils über vierzig Jahren Tägigkeit als Amtsträger in der neuapostolischen Kirche in den Ruhestand. Für die Gemeinde Weingarten wurde Priester Sven Schirmer als neuer Vorsteher beauftragt. Er übernimmt diese Aufgabe zusätzlich zur Leitung der Gemeinde Friedrichstal-Stutensee.
Der Gottesdienst wurde durch Orgel- und Klavierspiel, sowie ein Streicher-Ensemble mit Gitarre musikalisch auf das Vortrefflichste mitgestaltet.