Dem Alltag entfliehen und in Stille durch den Predigtvortrag eines Apostels Gottes Wort hören, konnten alle, die am 23. Oktober 2019 in die Kirchengemeinde Weingarten zum Wochengottesdienst gekommen waren.
Diesen Gottesdienst führte der Leiter des neuapostolischen Kirchenbezirkes Karlsruhe, Apostel Herbert Bansbach, auf der Grundlage des Bibelwortes „Lasst uns lieben, denn er (Gott) hat uns zuerst geliebt.“ (1. Johannes 4,19) durch.
Mit dem Lied „Du hast so wunderbare Wege…“ (Chormappe Nr. 165) eröffnete der Gemeindechor den Predigtvortrag. Nicht immer erlebe der Gläubige Gottes Wege als wunderbar, hob der Apostel auf den Liedtext hinweisend hervor. Das zeigten auch viele Beispiele aus der Bibel: So ist das Alte Bundesvolk vierzig Jahre in der in der Wüste umhergeirrt, bis es das von Gott verheißene Land erreichte. Die Wege Gottes seien - trotz mancher Widerwärtigkeiten – immer auf das eine Ziel gerichtet: die Erlösung der Seele. Deshalb sei der wunderbarste Weg, den ein Mensch gehen könne, der, dass er Gott und sein größtes Wunder, den Opfertod seines Sohnes Jesus Christus, verstehe.
„Niemand hat größere Liebe, als die, dass der sein Leben lässt für seine Freunde.“ (Joh. 15, 13) zitierte der Apostel und ergänzte, dass Gott alle Menschen ohne Vorbehalt liebe – den Gerechten und den Sünder. Jeder Mensch werde irgendwann mit der Liebe Gottes in Berührung kommen, spätesten am Tag des Endgerichts. In seiner Liebe habe Gott den Menschen erschaffen, und zwar als „… ein Bild, das uns (der Dreieinigkeit) gleich sei.“ (1. Moses 1,26) – nämlich auf Augenhöhe. „Gott ist die Liebe“ - und in das Wesen Gottes immer mehr hineinzuwachsen, sei Aufgabe des Menschen auf dem Weg zur Vollendung. Dazu gehöre die Grundhaltung: „Lasst uns lieben…“, um die der Gläubige stetig kämpfen und ringen müsse.
Bei der Bewältigung dieser Aufgabe helfe das Wort Gottes, das der Glaubende wie einen Spiegel vor sein Auge halten möge, so der Apostel. Durch die Teilnahme am Heiligen Abendmahl erhalte er die Kraft zur Versöhnungsbereitschaft. Des Weiteren gab der Apostel zwei Bibelzitate als Hilfestellung mit auf den Weg: „Einer trage des andern Last.“ (Galater 6,2) und „Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Geistern.“ (Epheser 6,12) Störfaktoren bei der Bewältigung der Aufgabe „Lasst uns lieben…“ seien oft Vorurteile und schlechte Erfahrungen, durch die man sich nicht entmutigen lassen solle.
In seinem Predigtbeitrag betonte Bezirksevangelist Uwe Freier, dass die Aufgabe „Lasst uns lieben…“ nicht immer leicht sei. Dabei stelle sich doch oft die Frage: Kann ich den oder jenen lieben? Weil Christen den Heiligen Geist – einen Teil der Dreieinigkeit – in sich tragen, seien sie dazu befähigt.
Umgang präge den Menschen, so der Volksmund. Gläubige Christen pflegten die Gemeinschaft mit Gott, dessen Wesen und Liebe sie dann präge.