Der Leiter des Kirchenbezirks Karlsruhe, Herbert Bansbach, besuchte am 19. Oktober die Kirchengemeinde Linkenheim. In diesem Wochengottesdienst verabschiedete er einen Seelsorger in den Ruhestand und beauftragte einen weiteren zur Mitarbeit. Der Kerngedanke, dass neuapostolische Christen auf dem Glaubensweg sich bewusst werden mögen, was der eigentliche Auftrag Jesu Christi bei seiner Menschwerdung auf Erden gewesen war, durchzog den Gottesdienst.
Als Fundament seines Predigtvortrages diente dem Apostel ein Wort aus Lukas 24, 17: Er aber sprach zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? (Da blieben sie traurig stehen.)
Den Kontext herstellend, führte der Apostel an, dass Jesus diese Worte an die Emmaus-Jünger gerichtet habe. Den auferstandenen Jesus nicht erkennend, hätten sie ihm von den Ereignissen in Jeru-salem berichtet. Ihre Hoffnung, dass Jesus von Nazareth das Volk Israel erlösen würde, sei nicht erfüllt worden. Daraufhin habe Jesus diesen Jüngern alles aus der Schrift berichtet, was dort über ihn und seinen Auftrag auf Erden aufgeschrieben worden sei. „Jesus ist nicht auf die Erde gekommen, um irdische Probleme zu lösen, sondern die Schrift zu erfüllen. Sein eigentlicher Auftrag ist es gewesen, zur Erlösung der Menschheit den Opfertod am Kreuz zu sterben und den Seinen eine Stätte in der Herrlichkeit zu bereiten“, betonte der Apostel.
Gott sei kein Nothelfer, löse aber immer Probleme mit Ewigkeitsbestand. Wenn die Erwartungshaltung nicht erfüllt werde und sich gar Zweifel in der Nachfolge einstelle, bekomme der neuapostolische Christ eine solche Situation - durch das Wort im Gottesdienst, durch die Hilfe des Heiligen Geistes, durch die Teilnahme am Heiligen Abendmahl und durch die Liebe der Glaubensgeschwister - wieder in den Griff.
In irdischen Sorgen helfe es dem Gläubigen auch zu sagen „Lieber Gott, ich verstehe dich nicht, aber ich vertraue dir“, - weil Gott die Zukunft sehen könne. Der Glaubende stelle in seinen Nöten auch Fragen an Gott und erwarte eine entsprechende Antwort. Oft müsse er sich dann mit einer Antwort abfinden, die er so gar nicht erwartet habe. So sei es auch den Jüngern ergangen, als sie wissen wollten, wann Jesus wiederkomme und er ihnen geantwortet habe: „ Seht zu, dass euch niemand verführe.“ (Mt. 24,4). In seinem Predigtbeitrag riet der Leiter des Kirchenbezirkes Bruchsal der Gemeinde, auf ihrem Glaubensweg den Maßstab am Vorbild Jesus auszurichten – und zwar durch das Wort Gottes. Die Seele spüre immer, welche Worte an sie gerichtet seien. Im Denken, Fühlen, Tun und Sagen des neuapostolischen Christen müsse das Maß Christi erkennbar sein.
Nach dem Heiligen Abendmahl erfolgte die zur Ruhesetzung von Priester Werner, der 45 Jahre als Seelsorger tätig war – davon 25 Jahre im priesterlichen Amt. „Sie wurden für viele und bestimmte Dienste gebraucht und im Dienen geformt“ so die Worte des Apostels dem Priester einen Blumenstrauß übereichend.
Priester Berger wurde im priesterlichen Amt bestätigt, um den Vorsteher der Gemeinde Linkenheim zu unterstützen. Für seine Aufgabe gab ihm der Apostel das Lied Nr. 375 „Blicke nur auf Jesum…“ aus dem Gesangbuch mit auf den Weg.