Für die neuapostolischen Kirchengemeinden Stutensee-Friedrichstal und Weingarten fand am 13. Juli 2022 ein besonderer Wochengottesdienst statt. Priester Sven Schirmer betreute seit sechszehn Monaten als Seelsorger und Vorsteher diese beiden Gemeinden. Aus beruflichen Gründen wird er wegen Zeitmangels – damit die seelsorgerische Arbeit nicht zu kurz kommt - fortan nur der Gemeinde Friedrichstal dienen. In der Gemeinde Weingarten wird Priester Friedbert Maul, - der bereits Vorsteher der Gemeinde Bruchsal-Heidelsheim ist, - die Aufgaben des Seelsorgers übernehmen.
An diesem Gottesdienst, den Apostel Martin Rheinberger durchführte, nahmen auch die Bezirksämter und Vorsteher des Kirchenbezirkes Bretten-Bruchsal teil. Der Predigtvortrag des Gottesdienstes gründete auf dem Bibelwort Johannes 6, 68 und 69: „Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“
Ein Gesangsduo leitete mit dem Lied „Herr, bleib bei mir…“ (Gesangbuch Nr. 180) den Predigtvortrag ein. Zu Beginn betonte der Apostel, dass er sich so sehr freue, in der Gemeinschaft der Gemeinde den
Gottesdienst zu feiern. Den vorgetragenen Liedtext könne man auf die anwesende Gemeinde übertragen und sagen: „Herr, bleib bei uns…“ Diese Bitte hätten auch die enttäuschten Emmaus Jünger an Jesus gerichtet, als er ihnen nach seiner Auferstehung unterwegs begegnet sei. Als sie ihn aber erkannt hätten, seien sie in die Gemeinschaft der anderen Jünger zurückgekehrt.
Dann verwies der Apostel auf das Textwort und betonte, dass auch die Jünger in der Gemeinschaft geblieben seien, weil sie zunächst den Worten Jesus geglaubt und dann erkannt hätten, dass er der Sohn Gottes sei. In den Gottesdiensten habe der Gläubige Gemeinschaft mit Gott und Jesus Christus und bekomme durch die Predigt Kraft und Halt. Die Christin/der Christ glaube an das Evangelium und werde dadurch erkennen, dass Gott durch das Evangelium wirke. Der Glaube an die Sündenvergebung lasse sie/ihn erkennen, dass Gott nicht Richter sei, sondern Versöhnung wolle und deshalb Frieden schaffe. Und wer ans Gebet glaube, könne erkennen, dass die Engel ihr/ihm dienten, und dadurch Vertrauen und Zuversicht sich entwickelten.
In seinem Predigtbeitrag erklärte Priester Sven Schirmer, dass zwischen dem Glauben und dem Erkennen eine Entwicklung stattfinde. Er fordere die Gemeinde auf, in diesen Prozess einzusteigen. Das bedeute, dem Heiligen Geist Raum zu geben, damit dieser wirken könne.
Priester Friedbert Maul ging in seinem Predigtbeitrag auf die Frage Petrus „Herr, wohin sollen wir gehen?“ ein. Ganz profan könne sich diese Frage auf das „wohin?“ beziehen. Sie beziehe sich aber auf Jesus: Jesus ist der Weg!
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls entband der Apostel Priester Sven Schirmer von seinem
Auftrag als Vorsteher der Gemeinde Weingarten. Er dankte ihm – auch im Namen der Gemeinde - für seine Arbeit und betonte, dass Gott die Treue und nicht die Zeitdauer belohne.
Dann beauftrage er Priester Friedbert Maul zum Vorsteher der Gemeinde Weingarten und gab ihm den Rat, wie ein Vater von zwei Kinder zu handeln; nämlich an jede Hand ein Kind, eine Gemeinde zu nehmen.
Nach dem Schlusssegen verabschiedete sich die Gemeinde auf dem Kirchenvorplatz von ihrem „alten“ Vorsteher und hieß den „neuen“ herzlich willkommen.
GG/GS 07/2022