Am 1.12.2016 diente Bischof Vester, stellvertretener Leiter des Apostelbereichs Karlsruhe, den Süd-Gemeinden des neuapostolischen Kirchhenbezirkes Bruchsal in der Gemeinde Karlsruhe-Neureut mit dem Wort 2. Korinther, Kapitel 6, 2: „Denn er spricht: ‚Ich habe dich in der angenehmen Zeit erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen. ‘ Sehet, jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils!“
In seinem 2. Brief an die Korinther zitiert Paulus den Propheten Jesaia und ermuntert zum würdigen Gebrauch der Gnade Gottes durch sein eigenes Beispiel.
Der „Tag des Heils“ ist für den Christen der Zeitpunkt, sich von Gott in sein Leben greifen zu lassen; er impliziert aber auch einen nur begrenzten Zeitabschnitt, an dem das Heil angeboten wird. Paulus ergriff seine Chance, nahm die Gnade Gottes an und hatte den Mut, umzukehren; er ließ bei seinen Zeitgenossen ein „Schubladendenken“ nicht zu und ermutigte sie, einen Neuanfang zu wagen.
Dieses Wort ist 2000 Jahre alt und auch heute noch aktuell: Wir wollen zwar kompromissbereit in irdischen Belangen sein, aber auch in der Gegenwart die Chance auf die Gnade aus dem Evangelium annehmen und danach leben.
Neben Jesaja hatten weitere Propheten des AT auf Jesus Christus hingewiesen, aber das Volk Israel erkannte ihn nicht, als er dann als Mensch unter ihnen lebte, da sie eigene bestimmte Vorstellungen und Erwartungen hatten, denen er nicht entsprach und die er nicht erfüllte.
Diese Grundproblematik zieht sich durch die ganze Reichsgottesgeschichte. Der moderne Christ wird auf seinem Lebens- und Glaubensweg mit Situationen konfrontiert, die er nicht versteht. Deshalb wollen wir uns bemühen, die Fähigkeit zu entwickeln, subjektiv negativ empfundene Ereignisse unter einem anderen Blickwinkel und generell die irdische Gegenwart im Licht der Zukunft zu sehen. Gott hat für unsere irdischen Sorgen und Wünsche, unsere Vorstellungen und Erwartungen an die Apostel und die Kirche immer individuelle Ratschläge und Lösungen.