Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Gemeinde Bretten fand im Jubiläumsjahr 2022 am 15. Mai 2022 um 16:00 Uhr ein Festakt in der Kirche Bretten statt. Zu diesem Festakt konnte der Leiter der Kirchengemeinde Bretten Andreas Knies zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Zur besonderen Freude nahm der Leiter des Apostelbereichs Karlsruhe, Apostel Martin Rheinberger, an der Festveranstaltung teil und eröffnete diese mit Begrüßung und Gebet. Als weitere Ehrengäste konnten als Vertreter der Stadt Bretten der Oberbürgermeister sowie aus dem Stadtteil Diedelsheim der Bürgermeister sowie der Ortsvorsteher begrüßt werden. Ein weiterer Willkommensgruß galt den Vertretern der Katholischen Kirchengemeinde Bretten-Walzbachtal und der Evangelischen Kirchengemeinde Bretten.
Die Anzahl der Teilnehmer aus der Gemeinde musste bedingt durch die Pandemie leider begrenzt werden. Diese Teilnehmerzahl beschränkte sich auf 140 Anwesende. Die Festveranstaltung konnte darüber hinaus per Livestream miterlebt werden. An der Veranstaltung nahmen auch die Vertreter der lokalen Presse teil.
Musikalisch wurde der Festakt von der Gemeinde gestaltet. So eröffnete zum Beispiel der Kinderchor mit Klavierbegleitung und dem Lied "Schenken macht Spaß" den Festakt.
Apostel Rheinberger hob in seiner Ansprache hervor, dass ein 100-jähriges Jubiläum naturgemäß auf eine entsprechende Entwicklung zurückblicken lässt. Der Apostel nannte 2 Begegnungen, welche zur Sache sprechen und ihn sehr beeindruckt haben. Es war der 100. Geburtstag eines Glaubensbruders, der bekannte, dass sein Leben auch nach 100 Jahren nicht abgeschlossen sei. Es gelte auch weiterhin nach vorne zuschauen, denn Gott, unser Himmlische Vater, hat uns immer was zu sagen. Eine weitere Begegnung nannte der Apostel aus seiner Zeit als Vorsteher. Es war der Besuch eine Glaubensschwester zu deren 90. Geburtstag. Die Schwester war an den Rollstuhl gebunden. Sie betonte, dass es auschlaggebend sei, was bleibt. Es sei das A und O den Glauben festzuhalten und in der Nachfolge zu bleiben.
Nach der Begrüßung und der Ansprache des Apostels trug das Streicherensemble den Choral „Sei stille dem Herrn“ vor.
In seiner Ansprache bedankte sich Vorsteher Knies für die Ausführungen des Apostels, welche Ehrfurcht vor Gott und Freude auslösen. Er sei nun ein Jahr Leiter der Kirchengemeinde Bretten und sei von den Geschwistern sehr herzlich aufgenommen worden. Es gelte in der rechten Gottesfurcht zu stehen, welche keine Furcht bedeute, sondern sich in einer gerechten Haltung, im Bemühen, die Gebote zu halten und darin Ausdruck finde, sich in der Gemeinde einzubringen. Dieses Bestreben, gemeinsam in Christus zu wirken sei daher auch das Motto der Festschrift, welche zum Jubiläum erarbeitet wurde. In der Rückschau auf das Jahr der Gründung der Gemeinde im Jahr 1922 werde bewusst, mit viele Einsatz und Herzblut und Opfern die „Gründungsmitglieder“ sich eingebracht haben. Weiter betonte der Vorsteher, dass die Anwesenheit der geladenen Festgäste ein Zeichen für die gegenseitige Wertschätzung darstelle. In den weiteren Ausführungen nahm der Vorsteher Bezug auf die Vision und Mission, welche die Gemeinschaft in unserer Kirche präge. Er betonte in diesem Zusammenhang, dass in einer Kirche, in welcher sich die Gläubigen wohlfühlen und ein herzliches Zusammensein pflegen eine tiefe Zufriedenheit und Einigkeit entstehe. Auch die Öffnung der Neuapostolischen Kirche gegenüber den anderen christlichen Kirchen wurde hervorgehoben und damit die ökumenischen Bemühungen, welche auch in Zukunft ein förderliches Miteinander bewirken mögen.
Vor dem dann folgenden Redebeitrag brachte sich das Vokalensemble unter Orgelbegleitung mit dem Choral „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ ein.
Oberbürgermeister der Stadt Bretten Martin Wolff überbrachte die Grüße und Glückwünsche der Stadt Bretten und sprach der neuapostolischen Kirchengemeinde Dank und Anerkennung für das verantwortungsbewusste Einbringen auch in die Gesellschaft und damit auch die kommunale Gemeinschaft aus. Als Beispiel nannte er die Beteiligung an der „Tafel“ sowie die kürzliche Baumpflanzaktion. Der Oberbürgermeister betonte ferner die in der Neuapostolischen Kirche praktizierte Hinwendung zu den Menschen mit der entsprechenden Anerkennung und der Begleitung im Verlauf des Lebens. Er bestätigte, dass die Neuapostolische Kirche in der Stadt Bretten fest verankert sei. Zum Schluss seiner Ausführungen überreichte der Oberbürgermeister dem Gemeindevorsteher eine Urkunde mit dem Wappen der Stadt Bretten.
Mit dem Lied „Bewahre uns, Gott“ erfreute wieder das Vokalensemble.
Für die Katholische Kirchengemeinde überbrachte Pfarrer Harald Mathias Maiba die Glückwünsche zum Gemeindejubiläum und betonte, dass er sich in der Gemeinschaft von Glaubensgeschwistern fühle. Man habe sich in den letzten 10 Jahren in manchen Begegnungen kennengelernt. Er unterstrich dazu, dass man gemeinsam Jesus in den Mittelpunkt stelle. Dazu führte er aus, dass die beiden Glaubensgemeinschaften Wege gehen, die miteinander verbinden. Der Glaube, wenn er auch unterschiedlich sei, vereine mehr als er trenne. Zum Abschluss überreichte er dem Gemeindevorsteher ein Geschenk – ein sog. Wimmelbuch.
„Ich bin bei euch alle Tage“ – erklang das Sopransolo von Sandra Knies, begleitet vom Klavier.
Die Evangelische Kirchengemeinde Bretten wurde durch Pfarrer Dietrich Becker-Hinrichs vertreten, welcher in seinem Grußwort die Öffnung der Neuapostolischen Kirche herausstellte. Dies sei vor 100 Jahren undenkbar gewesen. Er nannte in diesem Zusammenhang die seit kurzem erfolgte Beteilung an der ACK "Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen". Dieses „Auf- einander-zugehen“ stelle eine schöne Mischung zwischen Ernst und Freude dar. Er komme gerne wieder, um die Gespräche in der Ökumene fortzusetzen. Dabei schaue man auf das Verbindende und die Gemeinsamkeiten. Auch er überreichte dem Vorsteher ein Geschenk.
Der Choral „Erhaben, o Herr“, vorgetragen vom Streichensemble, stellte zugleich die Überleitung zu den Schlussworten dar.
Auf Anregung von Apostel Rheinberger wandte sich Bezirksältester Heinz Metz als Bezirksvorsteher des Kirchenbezirks Bretten-Bruchsal mit einem Schlusswort an die Festversammlung. In seinen Ausführungen unterstrich er sowohl die Tradition als auch die Motivation und die stets besonderen Worte, welche ins Herz gehen. Mit dem Vergleich zu der Ausstattung eines Autos mit Spiegeln bezeichnete der Bezirksälteste ein solches Jubiläum als Blick in den Rückspiegel. Zugleich gelte es, den Blick nach vorne zurichten und dies in dem Bewusstsein: Jesus kommt wieder!
Der Bezirksälteste beschloss den Festakt mit einem besonderen Dankgebet.
Zum Ausklang des Festaktes erklang das Lied „Großer Gott wir loben Dich“ mit Vokalensemble, Streicherensemble und Orgel sowie Gesang aller Anwesenden. Dieses Schlusslied war wie ein gesungenes Gebet.
Bei dem anschließenden Imbiss bestand Gelegenheit zu weiterem Gedankenaustausch. Damit fand der Nachmittag einen schönen und harmonischen Ausklang.