Fünf Jahre wird es im kommenden Mai, dass Gemeindemitglieder vom Internationalen Kirchentag in München einen Schuhkarton mitbrachten und diesen ins Foyer der Weingartener Kirche stellten. Im Innern des Kartons befand sich eine Art Portfolio, mit dem sich eine bestimmte Kirchengemeinde vorstellte: In diesem Fall war es die Gemeinde Hornberg –Triberg. So nach und nach beschnupperte fast jedes Gemeindemitglied den Inhalt, um vorab einen kurzen Eindruck und Infos zu gewinnen. Aus dem Beschnuppern wurde Kontaktaufnahme und daraus die Gemeinschaft zweier Gemeinden, die sich zumindest einmal im Jahr gegenseitig besuchen, um ihre Gemeinschaft zu pflegen
Am Sonntag, dem 7. April 2019 folgten die Weingartener der Einladung nach Triberg. Um 7:40 Uhr fuhren 22 Gemeindemitglieder aus Weingarten mit der S-Bahn in Richtung Schwarzwald. Aufgrund eines Notarzt-Einsatzes erreichten sie Triberg mit vierzig Minuten Verspätung und wurden dort am Bahnhof bereits erwartet. Nach freudiger und herzlicher Begrüßung ging es zur Kirche, wo der gemeinsame Gottesdienst – trotz verspäteter Ankunft – pünktlich um elf Uhr beginnen konnte. Gemeinschaft muss auch bewiesen werden, darum verstärkten die Weingartener Sänger den Triberger Kirchenchor.
Evangelist Dieter Hartl, der Gemeindevorsteher von Triberg, führte den Gottesdienst unter dem Leitgedanken „Gemeinschaft mit dem Herrn“ durch. Die Grundlage des Predigtvortrages war das Bibelwort aus Markus 14, 22-24: Und als sie aßen, nahm er das Brot, dankte und brach´s und gab´s ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.
Jesus habe mit seinen Jüngern das Passahmahl gefeiert und im Kreis der Apostel (Jünger)
das Heilige Abendmahl gespendet. Für Jesus sei das sicherlich eine ganz besondere Situation gewesen, weil er doch gewusst habe, dass er in der Nacht noch verraten werde. Trotzdem sei es ihm wichtig gewesen, die Apostel – und auch den anwesenden Verräter – mit der Feier des Heiligen Abendmahls vertraut zu machen, so Dieter Hartl. Dann wies er darauf hin, dass das vorgelesene Textwort verdeutlicht, wie eindrücklich der Verfasser des Markus Evangeliums die Feier des Heiligen Abendmahls beschreibt.
Nach dem Gottesdienst war ein gemeinsames Mittagessen in einer urigen Schwarzwälder Stube angesagt. Jetzt bot sich Gelegenheit für Gespräche, den Gedanken- und Meinungsaustausch, die die Gemeinschaft fördern und vertiefen. Die restliche Zeit verbrachte man im Schwarzwaldmuseum. Dort konnte eine Reise in die Vergangenheit gemacht werden, und zwar in das harte und karge Leben der Schwarzwälder Bauern und Handwerker, wie sie vor Hunderten von Jahren lebten. Man erfuhr Details über das Uhrmacherhandwerk und wer die erste Kuckucksuhr erfand. Auch erhielten die Besucher Einblicke in die Bräuche und Traditionen der Schwarzwälder, sowie ihren verschiedenen Trachten. Der weltweit bekannte Bollenhut und die Brautkrone, bestückt mit einigen Hundert bunten Glasperlen, konnten bestaunt werden.
Ein Blick auf die Uhr mahnte zum Aufbruch. Nach einer herzlichen Verabschiedung und der Zusage, sich nächstes Jahr wieder in Weingarten zu treffen, stiegen die Weingartener fahrplanmäßig um 17:14 Uhr in den Zug und nahmen auf ihre Heimfahrt die verschiedensten Eindrücke mit.