In der Nacht vom 14./15. Juni wurde der ehemalige Gemeindevorsteher Hirte Adolf Eichsteller in die Ewigkeit gerufen. Die Trauerfeier, die von Bezirksapostel Michael Ehrich durchgeführt wurde, fand am 22. Juni in der neuapostolischen Kirche in Bruchsal statt.
Adolf Eichsteller wurde am 2. November 1930 in Neureut geboren. 1952 verheiratete er sich mit Waltraud Burger und wurde Vater eines Sohns und einer Tochter. Wenige Jahre später gründeten beide ihr gemeinsames Unternehmen, das bis heute in Karlsruhe seinen Sitz hat. Bereits im Jahr 1951 wurde Adolf Eichsteller als Priester der neuapostolischen Kirche ordiniert und war als solcher einige Jahre in der Gemeinde Friedrichstal tätig. In den Jahren von 1956 bis 1976 diente er dann als Vorsteher der Gemeinde Weingarten und danach weitere 20 Jahre als Vorsteher der Gemeinde Bruchsal, zuletzt im Amt eines Hirten. Am 11. Juli 1996 endete seine aktive Amtszeit, als er im Gottesdienst in Karlsruhe in den kirchlichen Ruhestand gesetzt wurde. Seine Tätigkeit in all diesen Jahren ist für viele Gemeindemitglieder bis heute in lebendiger Erinnerung, nicht zuletzt viele Treffen auf seinem Gartengrundstück in Weingarten.
Besonders zu erwähnen sind aber auch die weit über 100 Missionsreisen, die er in den Jahren von 1980 bis 1996 nach Tansania und Gambia unternahm. Durch einen Fahrdienst, als er und seine Frau Bezirkspostel Krauss (Kanada) und Fendt sen. (USA) vom Flughafen in München abholten, lernten sie diese persönlich kennen und es entspann sich eine großartige Freundschaft. Sie gipfelte im Erlernen der englischen Sprache mit über 50 Jahren und im darauf folgenden unermüdlichen Einsatz beim Aufbau der neuapostolischen Kirche in Tansania unter Leitung von Bezirksapostel Krauss. 1993 überlebte er dort auch einen schweren Verkehrsunfall. Doch auch dieses Geschehen und der darauf folgende Aufenthalt im Krankenhaus konnte seine Einsatzfreude und Begeisterung nicht trüben. Viele Opfer wurden gebracht, viel Zeit investiert, viel Freude gewirkt und in vielerlei Hinsicht erlebt, dass an Gottes Segen alles gelegen ist.
Ein paar Eindrücke dieser Reisen sind als Bilder hinterlegt. Ebenso ein Bild, das die Kinder der Gemeinde Bruchsal ihrem Missionsreisenden malten. Und nicht zuletzt der Regenbogen, der unmittelbar nach seiner Trauerfeier in der Nähe seines Hauses am Himmel zu sehen war.
Bis auf die letzten Wochen, in denen er kaum noch das Haus verlassen konnte, war Adolf Eichsteller seinen Mitbewohnern auf dem Bruchsaler Weiherberg als Spaziergänger und Verkünder der Wohltaten Gottes wohlbekannt, gerne auch verbunden mit einem Gruß in der Sprache Suhaeli (Swahili).
Die Gemeinde Bruchsal verliert mit ihm ein Original, einen liebenden, menschenzugewandten, geschätzten Bruder und Freund. Wir bleiben mit ihm eng verbunden und wollen helfen sein segensreiches Vermächtnis zu bewahren, das in den Worten des Liederdichters gipfelt: "Nahe bei Jesus, o Leben so schön".