Nachdem Bischof Vester seinen geplanten Besuch in Bruchsal aufgrund der Corona-Pandemie bereits mehrmals aufschieben musste, war es am Sonntag, den 14. Februar endlich möglich. Er feierte mit der "corona-reduzierten" Gemeinde einen Gottesdienst, dem das Bibelwort aus Johannes 4,34 zu Grunde lag: "Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk".
Im Gottesdienst begrüßte Bischof Vester zuallererst die Kinder, da auffallend viele Familien mit Kindern am Gottesdienst teilnahmen. Zur Erläuterung: Während der Corona-Pandemie wechseln sich mehrere, festgelegte Gruppen beim Gottesdienstbesuch ab, damit die vorgeschriebenen Abstandsregeln eingehalten werden können. An diesem Sonntag war die "Familiengruppe" eingeladen.
Zu Beginn seiner Predigt ging Bischof Vester auf den Bericht "Jesus und die Samariterin" ein, aus dem das Bibelwort entnommen war. Als Jesus am Jakobsbrunnen auf eine Frau traf, sprach er sie an. Ein außergewöhnliches und absolut unübliches Verhalten für einen Rabbi, mit dem er sich über die herrschenden, gesellschaftlichen Konventionen hinwegsetzte. Während sich seine Jünger über sein Verhalten verwunderten, berichtete die Frau im Dorf vom Messias. Jesus lehrte seinen Jüngern, dass das seine Speise sei, nämlich den Willen seines Vaters zu tun. Das sei so essenziell wie das Aufnehmen von Nahrung. Jesus tat das weiterhin bis hin zum Höhepunkt an Ostern, der im "Es ist vollbracht" gipfelte.
Bischof Vester sagte, dass es aufwendig sei den Willen Gottes zu tun und gefühlt vielleicht nicht immer in die heutige Zeit zu passen scheine. Er verwies aber auf die Analogie zur Speise: es hört nicht auf. Auch für uns möge es lebensnotwendig sein, den Willen Gottes zu tun, mitzuhelfen Gottes Werk zu vollenden, seine frohe Botschaft zu verkündigen in Wort, Verhalten, in unserem ganzen Wesen. Wer Speise zu sich nimmt hat Kraft, ohne eine solche hören nach und nach die Funktionen auf. Auch wenn es nicht immer einfach sei den Willen Gottes zu tun - auch aus Jesu Leben werden uns manche Enttäuschungen berichtet, solle uns diese Speise gesund halten und bei Kräften, damit wir uns miteinander auf dem Glaubensweg "pushen" können. Für die jungen Teilnehmer war das ein passender und verständlicher Schlusssatz.
Nachdem Bezirksältester Heinz Metz in seinem Predigtbeitrag zuerst die entscheidende Bedeutung "zuerst nach dem Reich Gottes zu trachen" unterstrich, verwies er auf die großartige Perspektive den Willen Gottes zu tun. Denn Jesus sagte: "Ich komme wieder". Das schaffe Sicherheit und Freude, auch in schwierigen Zeiten.
Im Gottesdienst konnte anschließend das Heilige Abendmahl gefeiert werden, dem die Freisprache vorausging.
Obwohl zur Zeit weder Chor- noch Gemeindegesang möglich sind, gab es auch Musik. Der Gottesdienst wurde durch Orgelspiel und ein Streichertrio musikalisch begleitet; sehr zur Freude der Anwesenden.