Ein Gemeindefest für alle sollte es werden: Für Gemeindemitglieder, für Verwandte und Freunde, für Nachbarn und Kollegen, für den Nächsten – für alle, die sich angesprochen fühlten. Herzlich eingeladen und willkommen war ein jeder. In diesem Sinn war das Fest geplant und so fand es auch am 5. Juni in der neuapostolischen Kirche in Weingarten statt.
Eröffnet wurde das Fest mit einem Gottesdienst, der auf dem Bibelwort aus Apostel-geschichte 2, 42 „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemein-
schaft und im Brotbrechen und im Gebet.“ aufbaute.
Gemeindevorsteher, Evangelist G. Schmitt, betonte gleich zu Beginn, dass bei der Planung des Festes dieses Wort noch nicht bekannt gewesen sei. Umso mehr erfreue es ihn, weil es für den Anlass des Tages besonders gut passe. Auch heute versammle sich die Gemeinde, um Gottes Wort zu hören und gemeinsam zu beten.
In welchem Zusammenhang steht dieses Wort mit dem damaligen Zeitgeschehen?
Mitten im jüdischen Jerusalem war die erste christliche Gemeinde entstanden. Die Glaubensgeschwister damals hatten in großen Gefahren und Sorgen gelebt; dennoch hielten sie an ihrem christlichen Glauben fest und „ blieben … beständig in der Lehre der Apostel …“. So berichtet es Evangelist Lukas, der Schreiber der Apostelgeschichte.
Evangelist Schmitt stellte die Frage in den Raum, welche Bedeutung dieses Wort für die Gemeinde Christi in unserer Zeit habe.
In der Gemeinschaft bleiben bedeute doch die Teilnahme am Gottesdienst, gemeinsam Gotteswort hören, bedingungslose Nächstenliebe üben, die 10 Gebote in unserem Tun und Handeln umsetzen.
In der Lehre der Apostel bleiben setze den Glauben an den Opfertod Jesus Christus, seine Himmelfahrt und an sein Wiederkommen voraus. Die Apostel der Urkirche seien Zeitzeugen gewesen und Jesus habe ihnen sein Wiederkommen zugesagt. Bereits im Alten Testament
sei durch die Propheten auf die Geburt Jesu und seinen Opfertod hingewiesen worden.
Erst durch diesen Opfertod sei Sündenvergebung und Erlösung möglich geworden. Der
Wille Gottes sei es von jeher gewesen, dass alle Menschen erlöst werden. Aufgabe der Christen sei es deshalb, allen Menschen seinen Erlösungsplan kundzutun.
Die mitdienenden Priester gaben dem Begriff „ beständig“ eine Gewichtung. Was sei heute noch beständig? Wir würden doch alle wissen, dass sich politische Verhältnisse von heute auf morgen verändern können, sich in vielen Bereichen des Lebens der Zeitgeschmack ändere, u. a. in der Mode, in der Kunst. Aber auch ethische Werte und wissenschaftliche Erkenntnisse seien auf Dauer nicht beständig. Anders sei es mit dem Wort Gottes; es sei beständig und unveränderlich von jeher gewesen und bleibe es in alle Ewigkeit.
Nach dem Heiligen Abendmahl, zu dem alle eingeladen waren, endete der Gottesdienst,
- aber nicht das Gemeindefest:
Tage zuvor wurden dafür schon große Vorbereitungen getroffen. Vor dem Kirchengebäude war ein großes Festzelt aufgestellt, das Gemeindemitglieder und alle Gäste nicht nur zum Verweilen, sondern auch zu „Speis und Trank “ einlud. Im Foyer des Kirchengebäudes hatten Glaubensschwestern ein umfangreiches und vielfältiges Salatbüffet hergerichtet –
ein Genuss nicht nur für den Leib, sondern auch für das Auge. Am Grill konnte zwischen ver-schiedenen Würstchen und leckeren Steaks gewählt werden. Auch bei den Getränken wurde an die Vorliebe der Gemeindemitglieder gedacht. Es gab Gebrautes und Vergorenes, Fruchtsäfte und - reines Wasser. Damit einen die Müdigkeit nach dieser üppigen Mahlzeit nicht allzu sehr übermannte, munterte eine köstliche Kaffee- und Kuchentafel wieder auf.
Bei diesem ausgiebigen Mittagstisch bot sich auch die Gelegenheit mit Glaubensbruder und -schwester mal wieder ein gutes Gespräch zu führen und sich auszutauschen. Für ein intaktes Gemeindeleben ist das von wichtiger Bedeutung; denn „in der Gemeinschaft bleiben“ fordert mehr, als nur den Namen zu wissen. Kennt man doch das Gebot der Nächstenliebe: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. Und der Nächste ist immer der, der unserer Hilfe und unseres Mitgefühls bedarf.
Ein weiterer Höhepunkt des Gemeindefestes war die Ausstellung der 10 Gebote auf Stelltafeln im Kirchenraum. Jedem Gebot war eine alt- und neutestamentarische Bedeutung
beigefügt, aber auch die Bedeutung des Gebotes in unserer Zeit oder in der neuapostolischen Kirche (Nachzulesen im Katechismus der neuapostolischen Kirche in „Fragen und Antworten“). Sehr beeindruckend waren auch die Bilder und Fotografien zu diesen Geboten. So präsentiert, haben die Gebote den ein oder anderen Betrachter nachdenklich gestimmt und sicherlich hat man sich hinterfragt, ob man wirklich immer nach diesen Geboten lebt.
Bis zum nächsten Gemeindefest wird man an sich arbeiten und es besser machen wollen, vor allem will man sich bemühen, beständig in der Gemeinschaft zu bleiben.